Heimwerk Ratgeber
Der Parkettboden ist einer der ältesten und schönsten Bodenbeläge. Eichenparkett ist zwar der Klassiker, aber heute längst nicht mehr die einzige Möglichkeit einen Parkettboden zu verlegen.
Sie finden in den online- und offline-Shops Parkett aus zahlreichen Holzarten und mit einer großen Auswahl an Designs. Das Parkett Landhausdiele und das Schiffsboden Parkett sind nur einige Beispiele. Hinzu kommt die allseits bekannte Robustheit und Langlebigkeit von Parkettböden. Bei der richtigen Pflege kann nicht nur die Eiche Landhausdiele ein Leben lang halten.
Parkett gibt es in den Varianten Massivholz Parkett und Mehrschicht Parkett. Unter dem Begriff Mehrschicht Parkett werden die Produkte Zweischicht Parkett und Dreischicht Parkett zusammengefasst. Das Mehrschicht Parkett wird oft auch als Fertigparkett bezeichnet. Im Gegensatz zum Massivholz Parkett muss es nämlich meist nach der Verlegung nicht mehr geölt oder gewachst werden – es ist also schon „fertig“ für die Verwendung.
Das 2-Schicht Parkett
Das Zweischicht Parkett besteht aus einer Träger- und einer Nutzschicht. Diese Nutzschicht ist die obere, nach der Verlegung sichtbare Schicht. Sie besteht in der Regel aus einem 4 mm bis 6 mm starken Vollholz einer Edelholzart, die dem Parkett seinen Namen gibt. Beispielsweise wäre dies bei der Eiche Landhausdiele Eichenholz. Die darunter liegende Trägerschicht besteht aus Birkensperrholz oder einem Nadelholz. Je stärker die Nutzschicht ist, desto öfter kann der Parkettboden abgeschliffen werden, wenn er nach Jahren der Verwendung Nutzungsspuren zeigt. Die gesamte Aufbauhöhe dieses Parketts beträgt zwischen 10 mm und 12 mm. Unter Aufbauhöhe versteht man die Höhe der Nutz- und Trägerschicht zusammen. Das 2-Schicht Parkett wird vollflächig verklebt.
So ist das 3-Schicht Parkett aufgebaut
Das 3-Schicht Parkett hat ebenfalls eine Nutz- und eine Trägerschicht, die hier Mittellage genannt wird. Zusätzlich verfügt es noch über eine dritte Schicht, den Gegenzug. Die Nutzschicht ist hierbei mindestens 3,5 mm stark. Die 2 mm bis 4 mm dicke Mittellage besteht aus Nadel- oder Birkenholz-Stäbchen oder aus einer HDF-Platte (HDF = hochverdichtete Faserplatte). Diese werden in einem 90°-Winkel zu der Nutzschicht verleimt. Darunter sitzt der Gegenzug, der meist aus einem Fichtenfurnier besteht. Der Mehrschicht-Aufbau führt zu einer größeren Formstabilität und verringert die Fugenbildung zwischen den einzelnen Elementen des Parkettbodens. Auch das 3-Schicht Parkett wird als Fertigparkett geölt oder lackiert angeboten. Je nach Dicke der Nutzschicht kann es zwei- oder dreimal abgeschliffen und mit einer neuen Oberflächenversiegelung versehen werden. Um das aufwändige Abschleifen zum umgehen kann beispielsweise das Eichenparkett alle zwei bis drei Jahre neu geölt bzw. die Lackierung erneuert werden. Dies empfiehlt sich besonders bei geölten Böden, weil deren Holzmuster durch das Abschleifen beschädigt werden kann.
Ein Vorteil des Drei-Schicht Parketts im Vergleich zum 2-Schicht-Parkett ist die Tatsache, dass dieses Fertigparkett sowohl vollflächig verklebt als auch schwimmend verlegt werden kann. Bei der schwimmenden Verlegung – beispielsweise von Eichenparkett – werden die einzelnen Dielen des Parketts untereinander verbunden. Dazu dient eine Klick-Verbindung aus Nut und Feder. Dieses Verbindungssystem ist von Hersteller zu Hersteller leicht unterschiedlich und wird auch jeweils anders genannt, das Prinzip ist aber gleich. Die Dielen werden zwar untereinander, aber nicht mir dem Untergrund verbunden. Auf diesem liegen sie nur „schwimmend“ auf.
Das 3-Schicht Parkett – die Optik
Die Oberfläche des Parketts (Nutzschicht) kann aus verschiedenen Edelhölzer bestehen. Optisch gibt es keinen Unterschied zwischen Mehrschicht- und Massivholz-Parkett. Allerdings ist die Oberfläche bei dem 3-Schicht Parkett bereits geölt oder lackiert. Das Parkett kann also direkt nach der Verlegung betreten werden. Daher auch der Name Fertigparkett.
Das Dreischicht Parkett - der Preis
Da bei dem Dreischicht-Parkett nur die Nutzschicht aus einem Edelholz besteht, die beiden anderen Schichten aber aus Nadelholz, ist dieses Parkett in der Anschaffung günstiger als Massivholz-Parkett. Es ist aber immer noch teurer als Laminat oder ein Designboden.
Das Dreischicht Parkett – die Vorteile im Überblick
- Dieses Parkett kann nach der Verlegung sofort betreten werden.
- Es ist preiswerter als Massivholz-Parkett.
- Es ist umweltfreundlicher als Massivholz-Parkett, weil weniger des langsamer wachsenden Edelholzes verwendet wird.
- Dreischicht-Parkett kann sowohl vollflächig verklebt als auch schwimmend verlegt werden.
- Die schwimmende Verlegung ist handwerklich einfacher und kann auch von Laien durchgeführt werden.
- Durch den jeweils um 90° versetzten Mehrschichtaufbau kommt es seltener zu Fugenbildungen. Diese Fugenbildungen entstehen, wenn das Holz arbeitet. Holz kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen. Ist die relative Luftfeuchtigkeit hoch, nimmt das Holz Feuchtigkeit auf, ist die relative Luftfeuchtigkeit gering, gibt es Feuchtigkeit ab. Dabei dehnt das Holz sich aus (Aufnahme von Feuchtigkeit) oder zieht sich zusammen (Abgabe von Feuchtigkeit). Dies kann zu Fugen- oder Rissbildung führen. Die versetzten Schichten wirken diesen Bewegungen entgegen.
- Robuster, langlebiger, pflegeleichter Bodenbelag.
Das 3-Schicht Parkett – die Verlegung
Wenn Sie 3-Schicht Parkett verlegen, sollten Sie immer vorher eine Parkett-Trittschalldämmung verlegen. Soll das Parkett über einer wasserführenden Fußbodenheizung verlegt werden, ist die vollflächige Verklebung zu empfehlen. Das Parkett ist dann gleichmäßig mit dem Untergrund verbunden und es können keine Luftkammern entstehen. Als Folge verteilt sich auch die Wärme der Fußbodenheizung gleichmäßig und steigt ungehemmt durch das Parkett hindurch in den Raum auf. In diesem Fall brauchen Sie keine Parkett-Trittschalldämmung, aber eine Feuchtigkeitsbremse. In allen anderen Fällen haben Sie bei 3-Schicht Parkett die Wahl, ob Sie es vollflächig verklebt oder schwimmend verlegen wollen. Die schwimmende Verlegung hat gerade für Mieter den Vorteil, dass das Parkett rückstandsfrei wieder entfernt werden kann.
Was sind Parkett-Trittschalldämmung und Feuchtigkeitsbremse?
Wenn Sie über einen starren Boden wie beispielsweise das Parkett Eiche Landhausdiele laufen, produzieren Sie Laufgeräusche, den sogenannten Gehschall. Der Anteil dieses Schalls, der über den Fußboden auf andere Räume übertragen wird, nennt man Trittschall. Bei einer schwimmenden Verlegung des Parketts wird dieser Trittschall durch das Zusammenwirken von Parkett, Untergrund und dazwischen befindlicher Luft verstärkt. Die Trittschalldämmung reduziert diesen Trittschall und auch den Gehschall nun wieder auf ein für alle Bewohner angenehmes Maß. Die Feuchtigkeitsbremse ist eine dünne PE-Folie, die unter dem Parkett verlegt wird und dafür sorgt, dass keine Feuchtigkeit von unten eindringen kann. Diese Feuchtigkeitsbremse, die auch Dampfsperre genannt wird, brauchen Sie immer dann, wenn Sie Parkett über einer Fußbodenheizung oder auf einem mineralischen Untergrund verlegen wollen.
Die verschiedenen Arten der Parkett-Trittschalldämmung
Die Parkett-Trittschalldämmung gibt es in drei prinzipiell verschiedenen Ausführungen:
- Reine Trittschalldämmung als Rollenware mit einem geringen Wärmedurchlasswiderstand, die sich für die Verwendung über Fußbodenheizungen eignet.
- Kombinierte Trittschall- und Wärmedämmung mit einem hohen Wärmedurchlasswiderstand als Rollenware oder als Dämmplatten.
- Mit einer Feuchtigkeitssperre kombinierte Trittschalldämmung als Rollenware.
Welcher Unterschied besteht zwischen dem Parkett Landhausdiele und dem Schiffsboden Parkett?
Bei dem Parkett Landhausdiele besteht die Oberfläche aus einem Stab in der Länge und Breite der Diele. Jede Diele besteht also aus einem Holzstück.
Bei der Verlegung ergibt sich ein Bild wie bei alten Holzböden in Landhäusern, bei denen aus dem Stammholz gesägte Bretter (Dielen) verlegt wurden.
Bei einem Schiffsboden Parkett besteht die Oberfläche des Mehrschicht-Parketts aus zwei oder drei Stäben (Stücken). Diese werden versetzt angeordnet auf der Mittellage verleimt.
Damit ergibt sich ein Bild versetzter Holzstäbe, das an den Boden von Schiffen erinnert.
Fazit:
Das Dreischicht-Parkett ist vielseitig einsetzbar, robust und langlebig. Nur für die Verlegung in Feuchträumen, wie Badezimmer oder Sauna, eignet es sich nicht. Wie jeder Holzboden ist auch dieses Parkett ein 100-prozentiges Naturprodukt. Durch seine Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme bzw. -abgabe sorgt es für ein angenehmes Raumklima. Ergänzt wird das Parkett durch eine Trittschalldämmung und eventuell durch eine Dampfbremse. Es ist preiswerter als Massivholz Parkett und lässt sich leichter verlegen.
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