Heimwerk Ratgeber
Parkett schleifen: Wie Sie Ihre Böden Schritt für Schritt auf Vordermann bringen können
In Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung befindet sich ein in die Jahre gekommener Parkettboden, den Sie gern auf Vordermann bringen möchten? Mit etwas handwerklichem Geschick und einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung stellen das Abschleifen und Aufarbeiten eines Parkettbodens selbst für Laien kein Problem dar. Wir haben für Sie nachfolgend eine detaillierte Vorgehensweise erarbeitet, an die Sie sich beim Parkett abschleifen halten können.
Naturböden aus edlem Parkett liegen im Trend
Der allgemeine Trend hin zu mehr Natur spricht zunehmend Haus- oder Wohnungsinhabern aus der Seele: Natürlich Wohnen ist ein Garant für Ruhe und Entspannung in einer von Stress und Zeitdruck geprägten Zeit.
Naturböden wie solche aus edlem Parkett stellen daher eine wunderbar natürliche Basis modernen Wohnens dar, kombiniert mit passenden Möbeln und Einrichtungsgegenständen im bevorzugten Wohnstil.
Ein sorgfältig restaurierter Parkettboden trägt daher entscheidend zu einem deutlich verbesserten Wohlbefinden in den eigenen Räumlichkeiten bei.
Weshalb Parkettböden in regelmäßigen Abständen aufgearbeitet werden sollten
Sollen Böden viele Jahre lang ein neuwertiges Aussehen behalten, ist es nicht nur erforderlich, diese regelmäßig mit einer passenden Bodenpflege zu reinigen. Eine ebenfalls in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführte Aufarbeitung des Naturmaterials Holz hilft viel mehr dabei, den Werkstoff wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und alte beziehungsweise unansehnliche Rückstände zu entfernen. Kratzer, Flecken oder andere unschöne Beschädigungen werden durch sanftes Abschleifen mit einer passenden Maschine nach und nach abgetragen, sodass das ursprüngliche Naturholz wieder zum Vorschein kommen kann. Danach sind eine gründliche Reinigung inklusive Entfernung der durch das Abschleifen entstandenen Schmutzrückstände sowie eine anschließende Versiegelung unverzichtbar.
In welchen Zeitintervallen sollten Parkettböden aufgearbeitet werden?
Die Frage, wie häufig Sie das Parkett in Ihren Wohn- und Schlafräumen abschleifen lassen sollten, ist nicht so einfach zu beantworten. Neben dem Zustand des Bodens spielen weitere Kriterien wie Zeitaufwand oder Kosten eine wichtige Rolle. Auch die Beanspruchung der Böden gehört zu den für den Zeitintervall des Abschleifens wichtigen Aspekten. Als grobe Orientierung lässt sich angeben, dass Sie die Parkettböden alle zehn bis fünfzehn Jahre abschleifen und mit einer neuen Lasur versehen sollten. Sind die Beanspruchungen wie Kratzspuren oder Flecken dagegen bereits deutlich sichtbar, können Sie den Zeitintervall selbstverständlich entsprechend verkürzen. Das Gleiche gilt, wenn Sie die neuen Räume gerade erst beziehen und vor dem Einzug einen in die Jahre gekommenen Parkettboden auffinden.
Lassen sich sämtliche Parkettböden abschleifen und bearbeiten oder gelten hierbei eventuell Unterschiede?
Leider ist nicht jeder Parkettboden gleich und damit ähnlich zu bearbeiten. Vielmehr gibt es neben dem aktuell gern verwendeten Fertigparkett unter anderem auch Massivparkett, welches Sie meist in älteren Gebäuden vorfinden. Während Sie das erstgenannte Parkett nicht abschleifen sollten, ist dies bei Massivparkett sogar mehrere Male hintereinander möglich. Das bedeutet, dass Anzahl und Intensität des Abschleifvorgangs von der Art des Parketts sowie dessen Zustand abhängen. Wer sich hier lieber gleich fachliche Unterstützung holen möchte, fragt am besten bei einem Fachbetrieb nach und vereinbart mit den Experten einen Vor-Ort-Termin. Alternativ können handwerklich Begabte selbst zur Schleifmaschine greifen und den Parkettboden in Eigenregie abschleifen.
Die richtigen Vorbereitungen für das Abschleifen des Parkettbodens treffen
Es versteht sich von selbst, dass sich ein Parkettboden nicht abschleifen lässt, während der Raum oder die Räume eingeräumt sind. Um freien Platz für den Abschleifvorgang zu haben sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände vor Staub und Schmutz zu schützen, sollten Sie den Raum vor Beginn der Arbeiten daher komplett leerräumen. Gleichzeitig muss der Parkettboden auf eventuelle Unebenheiten oder Rückstände untersucht werden. Vor allem auf herausstehende Nägel ist in diesem Zusammenhang zu achten, denn diese können die empfindlichen Bestandteile der Schleifmaschine beschädigen. Sind an den Wänden Sockelleisten angebracht, werden diese vorsichtig mit einer Zange von der Wand gelöst und dann in einem anderen Raum aufbewahrt, bis die Bodenarbeiten beendet sind. Danach können Sie die Sockelleisten wieder an den vorgesehenen Stellen an der Wand montieren.
Die ersten Schritte beim Abschleifen und Aufarbeiten des Parkettbodens
Für das Abschleifen des Parkettbodens benötigen Sie eine geeignete Maschine, wobei Sie diese in allen gut sortierten Baumärkten ausleihen oder alternativ selbstverständlich auch käuflich erwerben können. Nachdem Sie die Bedienungsanleitung gründlich durchgelesen haben, nehmen Sie diese in Betrieb. Für das gründliche und vor allem streifenfreie Abschleifen bewegen Sie die Maschine gerade auf dem Parkettboden entlang. Damit es nicht zur Bildung von Rillen auf dem Boden kommen kann, muss die Schleifmaschine vor dem eigentlichen Start des Abschleifvorgangs zuerst ihre volle Leistung erreicht haben. Daher sollten Sie den kurzen Moment abwarten, bevor Sie mit dem Abschleifen des Parkettbodens beginnen. Zudem ist es von Vorteil, das Schleifen in einer ruhigen und gleichmäßigen Bewegung durchzuführen. Hektisches Auf und Ab sollte genauso verhindert werden, wie ein plötzliches Aufhören des Schleifvorgangs mitten im Raum.
Möchten Sie eine Pause machen, wählen Sie für den Stopp der Schleifmaschine besser einen seitlichen Rand direkt vor der Wand. Beginnen Sie mit dem Schleifen nach der Pause wieder an genau der gleichen Stelle. Für das Abschleifen der Ränder und Ecken erhalten Sie im Handel spezielle Aufsätze. Damit kommen Sie selbst in kleinste Nischen und können beispielsweise auch Aussparungen rings um die Heizkörper abschleifen.
Nach dem ersten Schleifvorgang schließen sich weitere Schleifarbeiten an
Ist der erste Schleifvorgang erfolgt und das Parkett von allen alten Lack- oder Ölresten entfernt worden, kommt in einem weiteren Arbeitsschritt ein Grobschliff in Betracht.
Hierzu muss die Schleifmaschine mit einem gröberen Schleifpapier ausgestattet werden.
Sie sollten für diesen nächsten Arbeitsschritt im Baumarkt ein Schleifpapier mit der Körnung 24 oder besser 36 besorgen. Dabei weist das Schleifpapier mit der Körnung 24 eine gröbere Körnung auf, als dies beim Schleifpapier 36 der Fall ist.
Gern können Sie sich im Fachhandel beraten lassen, welche Körnung Sie beim Schleifpapier für die einzelnen Arbeitsschritte verwenden sollten.
Zwingend notwendig ist beim zweiten Arbeitsschritt, dass die Schleifmaschine diagonal zur Holzmaserung über den Parkettboden geführt wird.
Nach jedem Schleifschritt erfolgt übrigens eine gründliche Reinigung des Parketts.
Beim Abschleifen von Parkettboden auf einen ausreichenden Schutz der Atemwege und Augen achten
Weil es beim Abschleifen der Parkettböden zu einer intensiven Staubentwicklung kommt, ist ein ausreichender Mundschutz sowie ein Schutz der Augen unabdingbar. Daher besorgen Sie sich vor dem Beginn der Abschleifarbeiten einen passenden Mund- und Augenschutz. Während es beim Schutz der Augen eine einfache Schutzbrille aus dem gut sortierten Fachhandel tut, sollten Sie für den Schutz der Atemwege auf eine spezielle Mundschutzmaske setzen.
Lassen Sie sich am besten im Handel oder Baumarkt beraten, damit Sie Mund, Nase und Schleimhäute bestmöglich vor dem schädigenden Staub schützen können. Tragen Sie beim Abschleifen des Parkettbodens zudem Arbeitshandschuhe. Entsorgen Sie den entstandenen Staub in einem Behälter mit Deckel.
Achten Sie vor allem beim vorsichtigen Befüllen darauf, dass Sie die entstehenden Dämpfe nicht einatmen. Zur endgültigen Entsorgung bringen Sie den Behälter anschließend zum nächstgelegenen Wertstoffhof.
Was ist, wenn es während des Abschleifens zu Komplikationen kommt?
Natürlich kann es gerade beim Bearbeiten alter Holzböden immer passieren, dass es zu Komplikationen kommt. So kann die Körnung des Schleifpapiers die falsche sein oder während des Schleifvorgangs treten im Holz plötzlich Risse auf. Wichtig ist in einer solchen Situation, sofort mit dem Abschleifen aufzuhören und als weiteren Schritt die Ursache für die Komplikation zu ermitteln. Sollten Sie sich keinen besseren Rat wissen, machen Sie einige Fotos vom Parkettboden und lassen Sie sich in einem fachlich versierten Handwerksbetrieb beraten. Alternativ können Sie mit dem Spezialisten selbstverständlich auch einen Vor-Ort-Termin in Ihren Räumlichkeiten vereinbaren.
Nach dem Abschleifen der Parkettböden an die Versiegelung denken
Sobald Sie mit dem Abschleifen des Parkettbodens und der gründlichen Reinigung inklusive aller Rückstände wie Staub- und Schmutzpartikel fertig sind, ist eine Versiegelung des Fußbodens unverzichtbar. Damit sorgen Sie dafür, dass das neue Aussehen des Parketts viele Jahre lang erhalten bleibt.
Für das Versiegeln kommen verschiedene Varianten infrage. Treten nach dem Abschleifen des Parketts verschiedene Löcher oder Kratzer zutage, lassen sich diese vorher wunderbar mit Holzkitt ausbessern. Danach ist von den kleinen Schäden praktisch nichts mehr zu sehen. Tragen Sie für die Versiegelung einen farblosen Lack auf den abgeschliffenen und ausgebesserten Parkettboden auf. Sie erhalten diesen Lack in mehreren Ausführungen wie glänzend, seidenmatt oder matt.
Möchten Sie dem neuen Parkettboden ein ganz besonderes Finish verleihen, behandeln Sie die Flächen danach noch mit einem speziellen Pflegeöl für Parkettböden. Sogenanntes Hartöl ist dafür besonders gut geeignet. Sie können dieses Hartöl in regelmäßigen Zeitabständen, in der Regel alle ein bis zwei Jahre, erneut auf den Parkettboden auftragen.
Welche Ausstattungen und Materialien für das Abschleifen des Parkettbodens notwendig sind
Zum Schluss erhalten Sie noch einmal zusammengefasst einen Überblick über Material und Ausstattungen für das Parkett schleifen. Sämtliche Produkte lassen sich in jedem gut sortierten Baumarkt oder alternativ im Internet käuflich erwerben. Für eine bessere Übersicht führen wir die Ausstattungen und Materialien in einer Übersicht auf:
- Schleifmaschine und Schleifpapier mit verschiedenen Körnungen
- Schutzbrille, Mundschutz und Arbeitshandschuhe
- Staubsauger, Besen und Schaufel
- Pinsel in mehreren Größen
- Parkettlack, Hartöl und Holzkitt
- Strom- beziehungsweise Verlängerungskabel
Fazit
Das Schleifen von Parkett sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Vor allem edler Parkettboden aus bestem Massivholz lässt sich dadurch immer wieder aufarbeiten und verschönern. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich das Abschleifen des Parkettbodens wunderbar in Eigenregie durchführen.
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