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Bodenbeläge auf verschiedenen Untergründen verlegen

Bodenbeläge auf verschiedenen Untergründen verlegen

Heimwerk Ratgeber

Bodenbeläge selber zu verlegen ist auch für Laien durchaus möglich. Allerdings sollten Sie dabei auf einige Dinge achten. Im Folgenden werden wir Ihnen die wichtigsten Fakten vermitteln.

 

Laminatboden auf Teppichboden verlegen

Boden verlegen auf Teppichboden

Auf Teppichboden sollten Sie keinen Boden verlegen. Erstens ist das unhygienisch und zweitens kann ihr Boden auf Dauer dabei Schaden nehmen. Teppichboden ist kein fester Untergrund. Dadurch kommt es, wenn jemand über den Boden läuft oder durch schwere Möbel, zu Biegebewegungen im Bereich von Nut- und Feder des Bodenbelags. Dies führt zu einer Materialermüdung und im Endeffekt zu einer Fugenöffnung.
Sie müssen also den alten Teppichboden entfernen, bevor Sie den neuen Vinyl-, Parkett- oder Laminatboden verlegen.

 

Laminatboden auf Fliesen verlegen

Boden verlegen auf Fliesen

Sofern sich in dem alten Fliesenboden keine losen Fliesen befinden, eignet er sich gut als Untergrund zur Verlegung eines Laminat-, Vinyl- oder Parkettbodens.

Der Fliesenuntergrund muss aber staub- und rissfrei sowie trocken und eben sein. Sie sollten unter dem neuen Boden eine Dampfsperre und eine Trittschalldämmung verlegen.

 

Laminatboden auf Estich verlegen

Boden verlegen auf Estrich

Das ist der am häufigsten vorkommende Fall. Sie fragen sich jetzt vielleicht: „Was ist Estrich?“. Die Antwort lautet:“Der Estrich ist die Schicht, die auf dem Betonuntergrund liegt.“ Sie dient dazu:

  • Unebenheiten im Untergrund auszugleichen. Damit ergibt sich eine gleichmäßige, ebene Grundlage für Bodenbeläge.
  • Eine bestimmte Höhe des Bodens zu erreichen.
  • Den Druck gleichmäßig auf die darunter liegende Schicht zu verteilen.
  • Wärme und Trittschall zu dämmen.

Man unterscheidet zwischen Trockenestrich und Nassestrich.

 

Parkettboden auf Trockenestrich verlegen

Trockenestrich

Wie der Name schon vermuten lässt, wird dieser Estrich trocken verlegt. Er besteht aus einzelnen Platten und kann zum Ausgleich von Unebenheiten durch eine Trockenschüttung ergänzt werden.

Vorteile des Trockenenstrichs:

  • lässt sich leicht verlegen
  • da keine Trocknung stattfindet, bauen sich auch keine Materialspannungen auf
  • nach dem Verlegen kann der Estrich sofort begangen oder belegt werden
  • er hat ein geringes Gewicht
  • die Aufbauhöhe ist gering
  • er bringt keine Feuchtigkeit ins Haus
  • sehr gut geeignet für Fußbodenheizungen
  • durch Trockenschüttung können Unebenheiten ausgeglichen werden

Nachteile:

  • bei größeren Belastungen können sich Bodenteile absenken oder einbrechen
  • schlechterer Schallschutz

 

Parkettboden auf Nassestricht verlegen

Nassestrich

Darunter fallen Zement-, Anhydrit- bzw. Calciumsulfat-, Magnesit- bzw. Magnesiaestrich und Gussasphalt. Letzterer hat für den privaten Wohnungsbau keine große Bedeutung. Universell einsetzbar und daher besonders im Wohnungsbau weit verbreitet ist der Zementestrich.

Vorteile des Zementestrichs:
  • Er ist unempfindlich gegen Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sobald er richtig ausgetrocknet ist.
  • Ausgesprochen belastbar nach der Austrocknung
Nachteile des Zementestrichs:
  • Er kann nur bei Umgebungstemperaturen ab 5 °C verlegt werden.
  • Während des Einbaus sollte er vor Starkregen, Zugluft, Kälte und extremer Wärme geschützt werden.
  • Er hat eine lange Trocknungsdauer. Der Bodenbelag kann erst nach 20 bis 30 Tagen darauf verlegt werden.

Zementestrich besteht aus Zement, Kies oder Sand, Wasser, Bindemittel und Katalysatoren. Er wird auch Betonestrich oder Fließestrich genannt. Allerdings dürfen Sie den Betonestrich nicht mit dem Betonboden des Hauses verwechseln. Der Betonestrich ist weich und selbst-nivellierend. Sie können ihn als fertigen Betonestrich oder als Zementestrich, der mit Wasser angerührt wird, kaufen. Ein weiterer im Wohnungsbau häufig verwendeter Estrich ist der Anhydrit- oder Calciumsulfatestrich.

Vorteile des Calciumsulfatestrichs:
  • Er ist leicht zu verarbeiten
  • Dieser Estrich eignet sich besonders gut für Bodenheizungen. Er speichert und leitet Wärme sehr gut. Außerdem baut er nur wenig Materialspannung auf und ist nicht brennbar.
  • Er ist schneller begehbar im Vergleich mit Zementestrich
Nachteile des Calciumsulfatestrichs:
  • Er ist nicht für den Außenbereich, wie Balkon oder Garage, geeignet
  • Er muss generell vor Feuchtigkeit geschützt werden. Gips nimmt Wasser leicht auf.

Der Calciumsulfatestrich besteht aus Anhydrit, Kies oder Sand, Wasser und Bindemitteln auf Calciumsulfat-Basis. Er wird auch als Anhydrit- oder Gipsestrich bezeichnet.

Bodenvorbereitung mit Ausgleichsmasse für Parkettboden

Voraussetzungen für das Verlegen eines Bodens auf Estrich

Wenn Sie einen Vinyl Boden, Parkett- oder Laminatboden verlegen wollen, muss der Untergrund fest sowie sauber, trocken, riss- und staubfrei und eben sein. Bei der Verlegung auf einem Nassestrich muss der Estrich die Belegreife erreicht haben. Bei einem Zementestrich bedeutet dies, dass die Restfeuchte höchstens noch 2 % betrage darf. Ist eine Fußbodenheizung integriert, sinkt dieser Wert auf 1,5 %. Bei einem Calciumsulfatestrich darf die Restfeuchte nicht größer als 0,5 % bzw. mit Fußbodenheizung 0,3 % sein. Diese Werte gelten bei Messung mit der CM-Methode, die die einzige, auch vor Gericht anerkannte Messmethode für die Restfeuchtemessung ist. Bei der CM-Methode wird eine Probe des Estrichs in eine Stahlflasche gefüllt und mit Calciumcarbid vermischt. Dabei entsteht Azethylengas. Die Stahlflasche ist mit einem Manometer ausgestattet. Mittels einer Eichtabelle wird aus dem Druckanstieg die Restfeuchte ermittelt.


Bodenverlegen auf einer Fussbodenheizung

Boden verlegen über einer Fussbodenheizung

Ist im Estrich eine Fußbodenheizung eingelassen, spricht man von einem Heizestrich. Vor dem Verlegen des Bodens muss ein Heizungsbauer ein Auf- und Abheizprotokoll erstellen. Bei dem Verlegen eines Bodenbelags über einer wasserführenden Fußbodenheizung muss immer unter dem Bodenbelag eine Dampfsperre, auch Feuchtigkeitsbremse genannt, verlegt werden. Das ist eine dünne Folie, die dafür sorgt, dass keine Feuchtigkeit von unten in den Boden eindringt. Sie dürfen die Heizung erst drei Tage nach Verlegung des Bodens einschalten und die Temperatur langsam erhöhen. Die maximal zulässige Temperatur ist vom Bodenbelag abhängig.

Beachten Sie bitte, dass nicht jeder Boden für die Verlegung über einer Bodenheizung geeignet ist. Informationen zur Eignung hierzu finden Sie in der Produktbeschreibung des Bodenbelags.

Achten Sie bitte auch auf den Unterschied zwischen einer elektrischen und einer wasserführenden Bodenheizung.

 

Zubehör für das Verlegen von Böden

Wenn Sie den Boden auf einem mineralischen Untergrund (Estrich, Fliesen, Natursteine) oder auf einer wasserführenden Bodenheizung verlegen wollen, müssen Sie zuerst eine Dampfsperre anbringen.

Sollten Sie allerdings de Boden auf einem alten Holzboden verlegen wollen, dürfen Sie auf keinen Fall eine Dampfsperre einbauen. Dadurch würde die Feuchtigkeit auf lange Sicht den Holzboden durch Schimmelbildung angreifen.

Eine Trittschalldämmung brauchen Sie unbedingt bei der schwimmenden Verlegung des Bodens. Nur wenn der Boden vollflächig verklebt wird, können Sie auf die Trittschalldämmung verzichten.

Bei der Bodenverlegung mit Hilfe eines Klick-Systems, darf die Trittschalldämmung nicht zu weich sein. Sonst kann es beispielsweise durch schwere Möbel zu Schäden an dem Nut-Feder-System kommen. Die Trittschalldämmung verringert den Geh- und Trittschall. Außerdem kann sie – je nach Material und Dicke - zur Wärmeisolierung dienen. Sie kann auch kleine Unebenheiten des Untergrundes ausgleichen. Es gibt diese Trittschalldämmungen auch mit integriertem Feuchteschutz. Übrigens hilft bei der Trittschalldämmung viel nicht viel – das heißt, wenn Sie zwei Trittschalldämmungen übereinander legen, bekommen Sie nicht die doppelte Dämmung.

Bei der Bodenverlegung müssen Sie zu allen Wänden einen kleinen Abstand, die Dehnungsfuge (10 mm – 15 mm), einhalten. Dies gelingt am besten mit Abstandshaltern. Während des Verlegens sorgen diese für einen gleichmäßigen Abstand zur Wand, anschließend werden sie einfach herausgezogen. Die Fugen werden mit Sockelleisten abgedeckt. Damit gestalten Sie einen ansprechenden Übergang zwischen der Wand und dem Boden. Die Sockelleisten gibt es in verschiedenen Ausführungen, Höhen und Farben. Auch Leisten mit integrierter LED-Beleuchtung werden angeboten. Da finden Sie leicht Sockelleisten, die zu Ihrem Boden und dem Raum passen. Passend zu den Leisten gibt es auch Formteile für Innen- und Außenecken. Den Übergang von einem Raum zum nächsten ermöglichen Übergangs- oder Anpassungsprofile. Übergangsprofile sind für gleich hohe Böden gedacht, Anpassungsprofile verwenden Sie bei unterschiedlichen Bodenhöhen. Für die Verkleidung der Kanten von Treppenstufen gibt es Treppenkantenprofile. Diese Profile werden entweder geschraubt oder geklebt.

1 comments

JoKoJoKo November 23, 2022 at 19:04

Ich brauche einen Rat für folgendes Problem: Vinyl auf sehr alten Holzdielen (Altbausanierung) leicht Unebenheiten müssen überbrückt werden. Spachtel war drauf aber zerbröselt durch die Bewegung im Holzboden. Würde gerne Klick-Vinyl mit 2mm-Korkbahnen drunter verlegen. (Kork auf Dielen verklebt.) Hat jemand Erfahrung mit Vinyl auf Dielenboden.

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